Performance – or a poetic activist assembly
«Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.»
Vaclav Havel
Ein Blick in die Zukunft lässt wenig Hoffnung zu: Klimakatastrophen, Ölförderungsmaximum, Kriege, Flüchtlingsströme, finanzielle Unsicherheiten, Nationalismus, Angriffe auf die Menschenrechte, Angstbekämpfung mittels Bomben werfender Drohnen. Das Duo J&J weigert sich, weiterhin von einer Politik der Angst regiert zu werden. Deshalb startet es das Langzeitprojekt The Art of a Culture of Hope: J&J initiiert einen Dialog über Angst und fragt, wo es Hoffnung oder «Raum für das Potential» in unserer Gesellschaft gibt. Auf der Basis dieses Dialogs schaffen sie das Archive of Hope und werden später einen Artikel formulieren, den sie per Initiative in die Schweizer Verfassung aufnehmen lassen und somit der Schweiz eine «Kultur der Hoffnung» sicheren wollen.
Tender Provocations of Hope and Fear ist die erste öffentliche Veranstaltung im Rahmen des Projekts in Luzern und versammelt Performances, Lectures und Projektpräsentationen zu Erfahrungen mit Angst und/oder Hoffnung. Der Abend beinhaltet die folgenden Bestandteile:
In Glückslose für Rechtlose haben die KünstlerInnen Miriam Walther Kohn, Timo Krstin und ihr Team geflüchtete Menschen aus legalen und illegalen Flüchtlingscamps in Griechenland zusammen mit Zürcher Publikum Lotto spielen lassen. In Luzern berichten sie von ihrem Versuch, Hoffnung in Form von Lottoscheinen zu schenken, wobei das alltägliche Spiel mit Menschenleben an den Grenzen spürbar werden soll.
Die christliche Priesterin Reverend Janet Hephzibah Ashton beschäftigt sich in ihrem Beitrag mit dem Zwiespalt, der entsteht, wenn sie öffentlich predigt, dass es durch Gottes allumfassende Liebe immer Hoffnung gibt und sie sich im Privaten fragt, wo diese Hoffnung angesichts der Erkrankung ihrer Tochter bleibt.
Jeremy Wade präsentiert die Figur «The Battlefield Nurse», eine Prostituierte, Heilerin und Hebamme für die Sterbenden, die eine verhexte, selbstermächtigende, unheimliche Version der Pflege praktiziert.
the vacuum cleaner berichtet von seiner Arbeit und seinen Erfahrungen mit einem vermeintlich hoffnungslosen, angsterfüllten Ort: dem Hochsicherheitstrakt einer Nervenheilanstalt für psychisch kranke Straftäter.
Long Tall Jefferson sinniert in seiner wunderbaren Musik mit feiner Wut und berührenden Texten entlang den Abgründen des Alltags.
J&J indes besteht aus Jessica Huber und James Leadbitter. Hubers künstlerisches Schaffen bewegt sich zwischen unterschiedlichen Performance-Welten: Während ihre frühen Arbeiten choreographisch geprägt sind, variieren die neueren Produktionen hinsichtlich Form und Ausprägung. Verbindend ist die Suche nach einer Praxis und Ästhetik des Teilens und Austauschens und der gelebte Wunsch nach Kollaboration. Leadbitter (aka the vacuum cleaner) ist ein One-Man-Kunst- und Aktivisten-Kollektiv. In seinen Arbeiten beschäftigt er sich hauptsächlich mit den Themen Konsum, Klimawandel und psychische Gesundheit. Seit diesem Herbst ist er Artist in Residence at Tate Modern and Britain, mit Fokus auf dem Lernprogramm, wo er vorwiegend mit Kindern und Jugendlichen arbeitet.
Dauer → 2 Stunden (ohne Pause, Zwischenverpflegung ist jedoch vorgesehen), anschliessend gibt’s eine Party
Sprache → In deutscher und englischer Sprache mit jeweiliger Übersetzung
The Art of a Culture of Hope ist ein Projekt von Jessica Huber und James Leadbitter in enger Zusammenarbeit mit Gabi Rutz und Ramin Mosayebi.
Idee & Konzept → Jessica Huber & James Leadbitter (aka the vacuum cleaner)
Raum & künstlerische Kollaboration → Ramin Mosayebi & Gabriela Rutz
Performance & künstlerische Gäste → Jeremy Wade, Timo Krstin, Miriam Walter Kohn, Alireza Bayram, Reverend Janet Hephzibah Ashton, Simon Borer aka Long Tall Jefferson
Administration → Yvonne Dünki
Fotografie → Nelly Rodriguez
Eine Produktion von → J&J, in Ko-Produktion mit → Gessnerallee Zürich und Festspiele Zürich, Südpol Luzern, Roxy Basel, Théâtre de L’Usine
Unterstützt von → Stadt Zürich Kultur, Fachstelle Kultur Kanton Zürich, Pro Helvetia, Prärie Migros Kulturprozent
«Hope just means another world might be possible, not promised, not guaranteed.
Hope calls for action; action is impossible without hope.» – Rebecca Solnit
Mit dem Überthema «Zweitausendjetzt» iniziert das B-Sides eine längerfristige Plattform für wichtige gesamtgesellschaftliche Themen, bei welcher bedeutungsvolle kulturelle Projekte, wie «The Art of A Culture of Hope» Gehör geschaffen werden soll. Die Liste der eingereichten Projekte findest du unter Projects of Hope. Dort kannst du auch dein eigenes Projekt vorstellen.
With this years festival subject matter «Zweitausendjetzt» (twothousendnow), B-Sides has initiated a longterm platform for important macrosocial projects, such as «The Art of a Culture of Hope». Submit your own Project of Hope HERE!